Mir geht es gut.Â
Natürlich, wie immer, alles gut.
Scheues Lächeln, kurzes Schulterzucken,Â
den Blick halten, nur nicht zu lang.Â
Stark sein, für beide,Â
denn eigentlich ertrage ich es nicht, ein Leben verloren zu haben.
Mein Leben.
Familie, Freunde, Verein.Â
Ein Beruf, der zur Berufung geworden war.
Die vertrauensvolle Beziehung und die Liebe zu meinem Mann, dessen AnwesenheitÂ
ich an vielen Tagen krankheitsbedingt kaum ertragen kann.
#RealLife
Es ist so schwer, Dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann.Â
Es ist nicht fair, dabei zuzusehen, wie das Leben weitergeht.Â
Im Außen. Ohne mich.
Wie an einer grünen Ampel einbetoniert, stehe ich im hektischen TreibenÂ
Und bin doch nicht dabei.
Ein stummer Findling im Strom der Zeit.
Meine Zeit messe ich in Jahreszeiten, nicht in Minuten.
Meinen Wert in Stunden, die ich in heiterer Stille mit mir verbringeÂ
und nicht mit fremdbestimmten Terminen.Â
Das ist meine Art von Freiheit, wenn mir sonst keine mehr bleibt.
Doch erzwungener Stillstand kann anstrengender seinÂ
als pausenlos den Zielen anderer nachzujagen,Â
immer auf der Überholspur,
während man vor sich selbst davonläuft.
Wie es mir geht hat Dimensionen erreicht, die kein Außenstehender nachvollziehen kann.
Doch die Frage wird kommen und er weiß keine Antwort darauf.
Die Frage kurz nach der Frage, sie kommt ganz automatisch – zu ihm.
Ich höre es in seinem Schweigen.
Ich sehe es in seinem Blick.
Ich spüre es auf meiner Haut.
Und ich schaue ihn an.Â
Offen. Ruhig. Gefasst.
Fast wie ein See, auf dessen Oberfläche die Wolken ziehenÂ
und seine Tiefen verbergen.
Stille Wasser sind
Friedlich. Gelassen.Â
Mit einem Gut nehme ich ihm die Angst vor der Wahrheit.
Mit einem Lächeln versichere ich, dass es stimmt.
Mit meinen Schultern trage ich die Last für uns beide.
Als ob meine Welt noch intakt wäre…
Nur meine Augen.Â
Meine Augen verraten mich.
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